Texas Seite 2
Der Big Bend National Park ist einer der größten und am wenigsten besuchten National Parks der USA. Benannt wurde er nach der großen Schleife, die der Rio Grande hier an der Grenze zu Mexico macht. Die Landschaft des Parks wird in der Parkbroschüre mit den 3 Überschriften "The River", "The Desert" und "The Mountains" passend beschrieben.
Camping in den Chisos Mountains: Der Chisos Basin Campground liegt landschaftlich sehr schön eingebettet in die Felslandschaft der Chisos Mountains. Jeder Platz verfügt über eine überdachte Sitzecke mit Feuerstelle und Grill (offenes Feuer war allerdings im Okt. 2005 nicht erlaubt). Wasser- und Stromanschluss gibt es nicht, aber eine Dumpstation sowie Toilettenanlagen mit fließend Wasser. Insgesamt ein Campground, der auf jeden Fall zu unseren Favoriten gehört.
Camping im Rio Grande Village: Zum Rio Grande Village gehört ein recht großer Campground, der überraschend grün ist mit viel Bäumen und großen Rasenflächen, der nahe Rio Grande macht’s wohl möglich. Außerdem ist er anscheinend Heimat eines großen Rudels Javelinas. Diese wildschwein-ähnlichen Tiere ließen sich durch die Camper überhaupt nicht stören und grasten in aller Ruhe die Rasenflächen ab. Die großzügigen Plätze verfügen über die üblichen Picknick-Tische und Grillstellen, auch hier gibt es keine Strom- und Wasseranschlüsse, aber eine zentrale Dumpstation und Toilettenanlagen mit fließend Wasser. Im nahen Rio Grande Village gibt es außerdem Duschen sowie Waschmaschinen und Trockner. Insgesamt auch ein sehr schöner Platz, im Gegensatz zum Rio Grande RV-Park, der mehr den Charme eines geteerten Parkplatzes hat.
Schon auf der Zufahrt zum Santa Elena Canyon auf dem Ross Maxwell Scenic Drive gibt es einige spektakuläre Aussichtspunkte. Sotol Vista Oberlook, Mule Ears Viewpoint oder Santa Elena Canyon Overlook bieten schöne Ausblicke auf die Wüstenlandschaft des Big Bend. Für eine kurze Wanderung bietet sich der Tuff Canyon an, ein kleiner, teilweise mit Lavagestein bedeckter Canyon. Man kann sowohl am Canyonrand als auch in den Canyon hinein wandern. Auch hier bieten sich schöne Ausblicke.
Dann gibt es ca. 8 Meilen vor Santa Elena Canyon noch Castolon, eine Ansammlung historischer Häuser und Gerätschaften mit Visitor Center und kleinem, urigen Laden.
Camping im Bereich Santa Elena Canyon: Kurz hinter Castolon gibt es den Cottonwood Campground mit Plumpsklos, den wir uns allerdings nicht näher angeschaut haben.
Von hier aus werden auch Schlauchboot-Touren auf dem Rio Grande angeboten (Big Bend River Tours). Alternativ kann man sich an der Lajitas Trading Post Schlauchboote mieten und auf eigene Faus lospaddeln. Mehr zu Lajitas gibt es unter Lajitas, The Ultimate Hideout.
Der Ort Fort Davis ist ein nettes kleines Städtchen mit schöner Mainstreet im Westernlook. Seinen Namen hat der Ort von dem 1891 aufgegebenen Fort vor der Toren der Stadt. Das liegt nicht nur strategisch günstig, sondern auch landschaftlich recht schön vor den Felswänden der Davis Mountains. Ein Großteil der Gebäude wurde restauriert, sieht dadurch aber auch fast ein wenig zu neu aus. Es gibt ein Visitor Center mit kleinem Museum, außerdem können einige der Barracken von innen besichtigt werden und beherbergen alte Möbel, Ausrüstungsgegenstände und Kleidung der Soldaten. Um 11:00 a.m., 2:00 p.m. und 4:00 p.m. erwacht das alte Fort wieder zum Leben, wenn aus den Lautsprechern um den Paradeplatz die Trompeten und militärischen Befehle des Uniformappels erklingen.
Zum Ort: | Fort Davis Chamber of Commerce |
Zum Fort: | Fort Davis National Historic Site, National Park Service |
Fort Davis National Historic Site, areaparks.com |
Die z. T. über 2000 m hohen Davis Mountains gehören zum landschaftlich schönsten, was Texas zu bieten hat. Am besten lassen sie sich über den Davis Mountain Scenic Loop (State Hwy. 166 + 118) erkunden. Vor allem der Davis Mountain State Park bietet schöne Ausblicke auf die Bergwelt, außerdem diverse Wanderwege, eine Lodge und Campgrounds (siehe unten).
Für Sternengucker ist das McDonald Observatory interessant. Das Riesenteleskop steht auf dem 2100 m hohen Mount Locke und auch von hier bieten sich fantastische Ausblicke, also auch ohne Interesse für Sterne lohnt sich ein Abestecher. Das Observatorium läßt sich auf geführten Touren besichtigen, das kostet allerdings 2 1/2 Stunden Zeit und 8,- $, weswegen wir darauf verzichtet haben. In eines der kleineren Teleskope läßt sich auch ohne Führung ein Blick hineinwerfen, und ein Film erläutert den technischen Hintergrund.
Im Balmorhea State Park gibt es nur eine Attraktion: Einen großen, bis zu 5 Meter tiefen Badepool, der aus einer natürlichen Quelle gespeist wird und immer eine Wassertemperatur zwischen 20 und 23 ºC hat. Der Pool ist aufgrund seiner Tiefe auch als Übungsbecken für Taucher beliebt. Zum Park gehört ein "San Solomon Spring Courts" genanntes Motel mit 18 Zimmern und ein Campground, beides schön angelegt und offenbar noch nicht sehr alt. (Leider habe ich auf der Webseite des State Parks keine weiteren Informationen zur Motel-Reservierung gefunden). Fazit: Keine spektakuläre Landschaft, aber ein schöner Park, um einen anstrengenden oder langen Fahrtag ausklingen zu lassen oder einfach nur um mal einen Badetag einzulegen, die Sonne zu geniessen und den Tag abends beim Campfire ausklingen zu lassen.