Tipps zu folgenden Reisezielen in Nebraska,
Wer von Colorado in die
Black Hills Region von South Dakota fährt, der hat eine lange
und relativ eintönige Strecke vor sich. So waren wir 1997
dankbar für jede Abwechselung, die sich auf dieser langen
Strecke bot. Eine dieser Abwechslungen war Carhenge bei Alliance
in Nebraska, eine aus alten Autos gebaute Nachbildung von
Stonehenge in England. Diese Art von Kunst ist irgendwie typisch
amerikanisch und wohl nicht jedermanns Geschmack, uns hat sie
aber auf jeden Fall sehr gut gefallen (und den meisten Leuten,
die unsere Photos gesehen haben, auch).
Im Badlands National
Park, eine der faszinierensten Landschaften im Nordwesten,
wechseln sich bizarre, teilweise bunte Felsformationen ab mit
großen Grasflächen, auf denen Büffel grasen und
Präriehundkolonien zuhause sind. Der südliche Teil des Parks,
die Stronghold Unit, ist für Autofahrer wenig erschlossen. Von
der Straße #586, die den Park nur an einer sehr schmalen Stelle
durchquert, zweigt lediglich eine "Dirtroad" ab, die
nur bei Trockenheit befahrbar ist. Wesentlich erschlossener ist
die North Unit. Dort durchquert eine asphaltierte Straße fast
den gesamten Park, mit entsprechenden Aussichtspunkten an den
schönsten Stellen. Von den Wanderwegen im Park haben wir den
Notch Trail und den Castle Trail ausprobiert, und können beide
sehr empfehlen. Am Ben Reifel Visitors-Center im Nordteil gibt es
einen Campground, der allerdings weder schön gelegen noch
besonders komfortabel ist. Besser ist da der einfache, aber
schön gelegene Sage Creek Campground, erreichbar über eine gut
zu befahrene Schotter-Straße. Bei unserem Besuch im Mai 97 waren
hier allerdings die meisten Plätze schon belegt, und auf den
wenigen freien Plätzen hatten sich Büffel breit gemacht, sodaß
wir auf den auch schönen KOA-Campground bei Interior, einem
kleinen Ort kurz vor dem Parkeingang, ausgewichen sind. Als
weitere Übernachtungsmöglichkeit im Park gibt es noch die Cedar
Pass Logde, die von April bis Oktober geöffnet ist. Die Fahrt zum Sage Creek Campground lohnt
übrigens auch ohne die Absicht, dort zu übernachten, da an der
Strecke die Roberts Präriedog Town zu sehen ist und man gute
Chancen hat, auf Büffel zu treffen.
Mit den Black Hills verfügt South Dakota über eine der schönsten Urlaubsregionen
im Nordwesten. Da dieses Mittelgebierge (die höchsten Erhebungen
zwischen Atlantik und Rocky Mountains!) für die Präriestaaten
eine der wenigen landschaftlichen Höhepunkte weit und breit ist,
ist es entsprechend beliebt und sehr auf Tourismus ausgerichtet,
d.h. das Angebot an Hotels, Campgrounds und Freizeitaktivitäten
ist riesengroß. Der Nachteil ist, daß das Landschaftsbild
vielerorts durch Reklametafeln gestört wird, auf denen für
irgendwelche Touristenattraktionen geworben wird. Soviel zu
den negativen Seiten der Black Hills, nun zu den positiven. Da
ist an erster Stelle der Custer State Park zu nennen (siehe unten). Dann natürlich die Präsidentenköpfe des Mount Rushmore National Memorial (http://www.nps.gov/moru/), ein Muß für jeden aufrechten Amerikaner, sowie das indianische Gegenstück, das 1949 begonnene
und immer noch in Arbeit befindliche Crazy Horse Memorial.
Weitere Attraktionen: Die Höhlen des Wind Cave National Parks (siehe unten), die
beiden historischen Minenstädte Deadwood und Lead, der Spearfish
Canyon, der als Winterkulisse für "Der mit dem Wolf
tanzt" diente, sowie der schon in Wyoming gelegene Devils Tower.
Endlose
Wälder, Berge, Seen, Felsen und Prärien, der schönste
Teil der Black Hills liegt im Süden, im Custer State Park. Schon
am Parkeingang wird man von Wildeseln begrüßt.
Der Theodore Roosevelt National Park hat
viele Gemeinsamkeiten mit dem Badlands National Park.
Ebenso wie dieser gliedert er sich in zwei Teile, die North und die
South Unit, und auch hier gibt es Badlands, Büffel und
Präriehunde. Allerdings ist der Theodore
Roosevelt National Park etwas grüner und wird mit geprägt
durch
den Little Missouri River, der beide Teile durchfließt und auf
den man immer wieder wunderschöne Ausblicke hat. Durch
beide Teile führt ein Scenic Drive mit verschiedenen
Aussichtspunkten, den man unbedingt abfahren sollte.
Der Wind Cave National Park schließt direkt im Süden an den Custer State Park an. Wasser hat hier in
Millionen von Jahren das drittgrößte Höhlensystem der USA
geschaffen. Das besondere an den Höhlen sind nicht wie in
anderen Höhlen die Säulenartigen Stalagtiten, sondern Gebilde
mit Namen wie Popcorn, Frostwork oder das wabenartige Boxwork.
Durch die Höhlen gibt es verschiedene geführte Touren, von
denen man mindestens die kürzeste (1 1/4 Stunden) machen sollte.
Die Attraktionen des Parks befinden sich aber nicht nur im
Untergrund, auch an der Oberfläche hat der Park mit Büffeln,
Präriehunden, Hirschen und Gabelantilopen in wunderschöner
Prärielandschaft einiges zu bieten.