Backcountry
Mit Backcountry sind Gebiete gemeint, in denen es zum einen keine ausgeschilderten Straßen/Wege/Trails gibt und in denen zum anderen im Falle einer Panne oder eines Notfalles nicht so schnell mit Hilfe zu rechnen ist. Oder, um es mit den Worten der Rangerin in der Paria Contact Station zu sagen: "This is wilderness, you're on your own". Da einige der auf diesen Internetseiten beschriebenen Reiseziele in solchen Gebieten liegen, hier ein paar Anmerkungen zu Ausflügen ins Hinterland. Diese sind gedacht für den Normaltouristen, der sich auch mal Abseits der Haupttouristenpfade bewegen möchte, um das ein oder andere Highlight zu erkunden.
Was ist nun an Vorbereitungen notwendigt für derartige Ausflüge?
Am
wichtigsten, um da hinzukommen, wo man hin möchte, ist das
geeignete Fahrzeug. Nicht immer ist ein Allrad-Fahrzeug mit hoher
Bodenfreiheit notwendig, für einige Strecken aber schon.
Darüber sollte man sich natürlich im Voraus im klaren sein
und entsprechende Erkundigungen einholen. Viele Straßen sind bei
Nässe auch für Allrad-Fahrzeuge unpassierbar. Also immer erst
in der nächsten Ranger Station oder im BLM-Office nach der
Befahrbarkeit der Wege erkundigen! Ach ja, der Tank sollte
natürlich ausreichend gefüllt sein. Dabei immer daran denken,
das man sich da draußen auch schnell mal verfahren kann. Bei
längeren Touren ist also evtl. ein Reservekanister angesagt.
Wer jetzt mit einem Allrad-Fahrzeug frohen Mutes ins Gelände
fahren möchte, der sollte sich immer vor Augen halten, das die
großen Autovermieter das Fahren auf unpaved Roads verbieten. Man
ist also auf diesen Pisten in der Regel ohne Versicherungsschutz
unterwegs! Ausnahme: Spezialanbieter wie z.B. in Moab, die genau
für diesen Zweck Jeeps vermieten. Da ist man dann auch abseits
geteerter Straßen versichert.
Zur Orientierung sind detaillierte Karten und ein Kompaß
notwendig sowie die Fähigkeit, mit beiden umgehen zu können.
Am besten sind topografische Karten im Maßstaab 1:24000. Für
unsere Südwesten-Tour 2004 habe ich mir die benötigten Karten
bei www.geocomm.com
heruntergeladen. Der Download ist allerdings kostenpflichtig. Man kauft
sich ein bestimmtes Download-Volumen und kann dann Karten
herunterladen, bis dieses Volumen ausgeschöpft ist. Vorteil: Man
kann sich gezielt die Gebiete herunterladen, die man benötigt und
muß nicht einen ganzen Bundesstaat kaufen wie z.B. bei DeLorme oder National Geographic.
Nachteil: Das Ausdrucken der Karten auf dem heimischen DIN A4 Drucker
und anschließende Zusammenkleben ist doch recht mühsam.
Komfortabler wird die Navigation mit einem GPS Gerät. Auch das
muß man natürlich bedienen können und es ersetzt auch
keine Karte, sondern ist nur in Verbindung mit Karten sinnvoll. Trotz
GPS sollte aber immer auch ein Kompaß dabei sein, falls die
Technik mal versagt (leere Akkus, Defekt etc). Das Thema GPS und
welches Gerät ist für mich sinnvoll ist eine Wissenschaft
für sich, richtig gut wird das ganze noch mit einer entsprechenden
Software, z.b. OziExplorer, Fugawi oder Touratech QV. Ausführliche Informationen zu diesem Thema findet man auf den Seiten von Ralf Schönfeld.
Wer totaler Anfänger ist, was Outdoor-Navigation angeht, für den gibt es im Reise-Know-How-Verlag
die entsprechenden Bücher: "GPS Outdoor-Navigation", "Orientierung
mit Kompaß und GPS", "Richtig Kartenlesen" und noch einige andere
Bücher zum Überleben in der Wildnis.
Ausreichend Essen und Trinken mitzunehmen, dürfte eigentlich selbstverständlich sein. Vor allem Wasser ist in er Hitze des Südwestens (aber nicht nur dort) enorm wichtig! Immer auch an eine Reserve im Falle einer Panne o.ä. denken! Um mal einen Anhaltspunkt zu geben, wieviel Wasser man mitnehmen sollte: Das BLM empfiehlt für Ausflüge in die Coyote Buttes die Mitnahme von 1 Gallone Wasser pro Person (= 3,79 L).
Was kann sonst noch nützlich sein auf einem Ausflug in die Wildnis?
Folgende Webseiten waren uns bei der Planung unserer Backcountry-Trips sehr hilfreich:
http://www.karsten-rau.de/
http://www.synnatschke.de/
http://www.lalasreisen.de
http://wwww.gbintheworld.com
Insbesondere bei Ausflügen ins Grand Staircase Escalante National
Monument und in die Paria Canyon Vermilion Cliffs Wilderness sind diese
Seiten empfehlenswert.